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Gigantismus bezieht sich im medizinischen Kontext auf eine seltene Erkrankung, die durch übermäßiges Wachstum und überdurchschnittlich große Körpergröße aufgrund einer Überproduktion des Wachstumshormons in der Kindheit oder Jugend resultiert. Diese übermäßige Sekretion ist meist auf einen gutartigen Tumor der Hypophyse (Hirnanhangdrüse), genannt Adenom, zurückzuführen. Da sich die Knochen bei Kindern und Jugendlichen noch in der Wachstumsphase befinden, führt der Überschuss an Wachstumshormon zu einer abnormalen Größenzunahme.

Allgemeine Beschreibung

Gigantismus tritt auf, wenn die Hypophyse zu viel Wachstumshormon produziert, bevor sich die Wachstumsfugen der Knochen schließen. Die Erkrankung ist durch eine überproportionale Körpergröße gekennzeichnet, wobei Betroffene bereits in jungen Jahren auffallend groß sind. Neben der Größe können auch andere körperliche Veränderungen und Gesundheitsprobleme auftreten, wie z.B. eine vergrößerte Zunge, gesteigerte Schweißproduktion und Gelenkprobleme.

Anwendungsbereiche

Die Diagnose des Gigantismus erfolgt durch Messung des Wachstumshormonspiegels im Blut, bildgebende Verfahren der Hypophyse, wie MRT, und die Beurteilung von Wachstumsmustern. Die Behandlung konzentriert sich auf die Verringerung der Produktion oder Wirkung des Wachstumshormons und kann eine Operation zur Entfernung des Hypophysentumors, Medikamente zur Unterdrückung der Hormonproduktion und in einigen Fällen Strahlentherapie umfassen.

Bekannte Beispiele

Historisch gesehen sind Personen mit Gigantismus oft in medizinischen Texten und öffentlichen Darbietungen hervorgehoben worden. Ihre außergewöhnliche Größe zog Aufmerksamkeit auf sich, doch erst im 20. Jahrhundert wurde ein tieferes Verständnis der zugrunde liegenden hormonellen Ursachen entwickelt.

Behandlung und Risiken

Die frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um das übermäßige Wachstum zu kontrollieren und mit der Erkrankung verbundene Komplikationen zu minimieren. Unbehandelt kann Gigantismus zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und erhöhte Druckbelastung auf das Skelettsystem.

Symptome, Therapie und Heilung

  • Symptome umfassen neben der übermäßigen Körpergröße auch Merkmale wie vergrößerte Hände und Füße, grobe Gesichtszüge und eine breite Nase.
  • Therapieansätze richten sich nach der Ursache des Gigantismus und umfassen operative, medikamentöse und strahlentherapeutische Behandlungen, um die Wachstumshormonproduktion zu reduzieren.
  • Eine Heilung kann erreicht werden, wenn der zugrunde liegende Hypophysentumor erfolgreich behandelt wird, allerdings können einige Effekte der Krankheit, insbesondere die Körpergröße, permanent bleiben.

Ähnliche Begriffe und Synonyme

Ein verwandter Zustand ist der Akromegalie, die bei Erwachsenen auftritt, nachdem sich die Wachstumsfugen geschlossen haben, und durch die Vergrößerung der Hände, Füße und Gesichtszüge charakterisiert ist.

Weblinks

Zusammenfassung

Gigantismus ist eine seltene hormonelle Störung, die zu außergewöhnlichem Wachstum in der Kindheit oder Jugend führt. Die Behandlung fokussiert auf die Reduzierung der überhöhten Wachstumshormonspiegel und erfordert oft einen multidisziplinären Ansatz, um die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

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Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.

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