English: Excessive Sweating / Español: Sudoración excesiva / Português: Transpiração excessiva / Français: Transpiration excessive / Italiano: Sudorazione eccessiva

Übermäßiges Schwitzen, auch als Hyperhidrose bekannt, bezeichnet eine medizinische Erkrankung, bei der eine Person ungewöhnlich stark schwitzt. Dieser Zustand kann sowohl lokalisiert (z.B. in den Achselhöhlen, Handflächen oder Fußsohlen) als auch generalisiert auftreten. Es kann zu erheblicher körperlicher und emotionaler Belastung führen und kann verschiedene Ursachen haben, einschließlich genetischer Veranlagung, hormoneller Veränderungen, Medikamenteneinnahme oder zugrunde liegender Erkrankungen.

Nach einem stark gewürzten Essen in Ihrem Lieblingsrestaurant stellen Sie fest, dass Ihr Rücken und Ihre Brust feucht sind. Zum Abschluss eines sehr wichtigen Vorstellungsgespräches reichen Sie die Hand zum Abschied und merken, dass Ihre Handfläche nass ist. Nachdem Sie knapp einem Zusammenstoß mit dem Fahrzeug ausgewichen sind, das bei Rot über die Kreuzung gefahren ist, wischen Sie sich die Feuchtigkeit von der Stirn. Was geht hier vor? In einem Wort: Schweiß. Schweiß ist das Nebenprodukt des körpereigenen Thermostats und der internen Klimaanlage, die manchmal auf scharfes Essen, Angst und Gefahr auf die gleiche Weise reagieren wie auf extreme Hitze. Bevor Sie jedoch beschließen, dass Sie sich ohne solch empfindliche Reaktionen des Körpers wohler und selbstsicherer fühlen würden, sollten Sie bedenken, dass eben dieses System Sie am Leben erhält.
Der Mechanismus des Schwitzens (oder Transpiration, wie es auch manchmal von solchen Leuten genannt wird, die lieber denken, dass sie es selbst nicht tun), ist nicht kompliziert. Der Körper hat mehr als zwei Millionen Schweißdrüsen (manche Studien besagen, dass Frauen mehr haben). Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten: Ekkrine Drüsen und Apokrine Drüsen. Die ekkrinen Drüsen befinden sich fast überall auf der Körperoberfläche, ca. 400 Drüsen auf etwa 2,5 cm², außer an solchen Stellen wie den Handflächen, wo sich etwa 3000 Drüsen auf derselben Fläche befinden. Die ekkrinen Drüsen sind kleiner und liegen tiefer in der Haut, wo sie durch dünne Kanäle mit der Hautoberfläche verbunden sind. Die Aufgabe dieser Drüsen ist, die Temperatur zu regeln: Wenn es zu heiß wird, werden die Schweißdrüsen aktiv und ziehen Flüssigkeit aus dem Blut, um Schweiß zu produzieren. Dieser Schweiß gelangt durch die Poren an die Hautoberfläche, wo er verdunstet und die Haut abkühlt. Diese wiederum kühlt das Blut, das ebenfalls auf Befehl der Temperaturreglerzellen im Gehirn an die Oberfläche befördert worden ist. Das abgekühlte Blut kehrt dann wieder zu den inneren Organen und Muskeln zurück und kühlt diese auch ab.
Appokrine Drüsen, sind größer, aber in geringerer Anzahl vorhanden. Sie sind mit den Haarfollikeln im Genitalbereich und unter den Armen verknüpft und werden nach der Pubertät aktiv. Sie reagieren besonders auf emotionalen Stress und sexuelle Stimulation.
Sogar Personen, die sich kaum bewegen, schwitzen fast einen Liter pro Tag aus. Marathonläufer können dagegen bei einem Rennen bis zu 8 Liter Schweiß produzieren. Sogar eine derart extreme Schweißproduktion gilt unter solchen Umständen als normal. Man würde es wahrscheinlich gar nicht beachten, wenn dieser Schweiß nicht auf so unangenehme Art und Weise auf sich aufmerksam machen würde (siehe der Artikel "Körpergeruch"). Wenn Ihr Körper andererseits jedoch sehr viel schwitzt, auch wenn Sie völlig still im Schatten sitzen, dann haben Sie vielleicht etwas, was unter dem medizinischen Namen Hyperhidrosis bekannt ist: Übermäßige Schweißproduktion. Hier einige Tipps, wie Sie dagegen angehen können:

  • Meiden Sie die Mittagshitze. Wenn die Sonne am höchsten steht und am heißesten ist, überhitzt Ihr Körper schnell, und Ihr Temperaturkontrollsystem arbeitet auf Hochtouren. Eines der logischsten Mittel, übermäßiges Schwitzen zu verhindern, ist übermäßige Überhitzung zu vermeiden. An warmen, schwülen Tagen ist es noch schlimmer. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit steigt die Wasserkonzentration in der Luft, so dass weniger Schweiß von der Luft aufgenommen werden kann.
  • Kleiden Sie sich richtig. In den meisten synthetischen Stoffen schwitzt man mehr, weil diese die Feuchtigkeit nicht aufnehmen. Tragen Sie lieber Naturfasern, wie Baumwolle im Sommer und Wolle im Winter.
  • Bleiben Sie "trocken". Da Alkohol den Blutfluss zur Haut stimuliert, können alkoholische Getränke zu vermehrter Schweißbildung führen - sogar bevor Sie andere Auswirkungen auf Ihren Körper bemerken. An heißen, schwülen Tagen sollten Sie bei alkoholfreien Getränken bleiben. Kaltes (aber nicht eiskaltes) Wasser ist der beste Durstlöscher und ersetzt die durch das Schwitzen verlorene Flüssigkeit.
  • Schränken Sie den Koffeinkonsum ein. Koffein ist ein Reizstoff, der den Herzschlag beschleunigt, so dass es sich ähnlich verhält wie bei einer Überhitzung. Verringern Sie Ihren Koffeinkonsum, d.h. Kaffee, Tee und Colagetränke. Das kommt sowohl Ihrem Herzen als auch Ihrer Selbstsicherheit zugute.
  • Passen Sie auf, was Sie essen. Scharfe, stark gewürzte Gerichte können die Schweißproduktion anregen. Es ist also ratsam, solche Gericht zu vermeiden, wenn Sie trocken bleiben müssen.
  • Nehmen Sie ab. Wenn Sie übergewichtig sind, muss Ihr Herz selbst bei leichten Aktivitäten schwerer arbeiten, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Wenn Sie Ihr Idealgewicht erreichen und halten, kann das sehr zur Besserung des Schweißproblems beitragen.
  • Regen Sie sich ab. Verstärkte Angstzustände - selbst vorübergehende - können zu übermäßigem Schwitzen führen. Bei ängstlichen Menschen kann sogar der leichteste Stress oder gar kein Stress einen Angstzustand auslösen, der von vermehrter Schweißproduktion begleitet wird. Wenn Sie oft Angst haben, versuchen Sie, sich mit physischen Aktivitäten wie z.B. Jogging, Spazierengehen oder Schwimmen von den Symptomen abzulenken, oder probieren Sie Entspannungsübungen wie tiefes Durchatmen.
  • Sprühen, streichen, tupfen. Für eine zusätzliche Schicht Selbstsicherheit können Sie ein Antitranspirant unter den Armen und sogar auf den Handflächen und Fußsohlen benutzen (wenn dies Problembereiche sind). Antitranspirante verhindern die Produktion von ekkrinem Schweiß. Die meisten dieser Produkte enthalten Aluminiumsalz. Man geht davon aus, dass dieses Salz eine leichte Schwellung um die Schweißdrüsenkanäle verursacht, wodurch weniger Schweiß austritt. Aluminiumchlorhydrat ist das mildeste dieser Salze. Chloraluminium und Aluminiumsulfat sind effektiver, enthalten aber mehr Säure und können, mit Schweiß vermischt, die Haut reizen und Flecken in der Kleidung verursachen, besonders auf Baumwolle und Leinen.

Tips zum Antitranspirant

Hier sind einige Tipps, damit Sie mehr Schutz und weniger Hautreizung von Ihrem Antitranspirant bekommen:

  • Tragen Sie es regelmäßig auf. Antitranspirante wirken nur über einen bestimmten Zeitraum. Lesen Sie die Packungsaufschrift, um zu erfahren, wie oft
    Ihr Produkt aufgetragen werden sollte.
  • Trocknen Sie sich unter den Armen gut ab, bevor Sie ein Antitranspirant auftragen. Auf trockener Haut wirken die Substanzen besser.
  • Um Reizungen zu vermeiden, sollten Sie ein Antitranspirant nicht auf frisch rasierte Haut auftragen. (Rasieren Sie sich am Abend, dann brauchen Sie das Antitranspirant erst wieder am nächsten Morgen aufzutragen.)
  • Probieren Sie ein anderes Produkt mit einem anderen Wirkstoff, wenn Ihr Antitranspirant nicht wirkt. Was für eine Person richtig ist, wirkt bei der anderen nicht unbedingt genauso gut.

Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.

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