Die Skoliose ist eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule mit Drehung der einzelnen Wirbelkörper und einer Versteifung in diesem Wirbelsäulenabschnitt. Dadurch kann ein Rippenbuckel entstehen. Diese Deformität kann in verschiedenen Formen und Schweregraden auftreten und betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene.

Arten von Skoliose

  • Idiopathische Skoliose: Die häufigste Form, deren Ursache unbekannt ist. Sie tritt oft während des Wachstums in der Pubertät auf.
  • Kongenitale Skoliose: Angeborene Form, die durch Fehlbildungen der Wirbel während der embryonalen Entwicklung verursacht wird.
  • Neuromuskuläre Skoliose: Entwickelt sich aufgrund von neurologischen oder muskulären Erkrankungen wie Zerebralparese oder Muskeldystrophie.
  • Degenerative Skoliose: Tritt im Erwachsenenalter auf, oft aufgrund von degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule wie Osteoarthritis.

Diagnose

  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt untersucht den Rücken des Patienten, um asymmetrische Schultern, Hüften oder Rippen zu erkennen.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen sind der Standard zur Diagnose und zur Bestimmung des Krümmungsgrades (Cobb-Winkel). Weitere bildgebende Verfahren wie MRT oder CT können bei komplizierten Fällen eingesetzt werden.
  • Beobachtung und Überwachung: Bei leichten Fällen wird die Skoliose regelmäßig überwacht, um Veränderungen im Krümmungsgrad festzustellen.

Behandlung

  • Konservative Behandlung:
    • Physiotherapie: Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur und Verbesserung der Haltung.
    • Orthesen: Rückenstützen (Korsette) können das Fortschreiten der Krümmung bei Kindern und Jugendlichen verlangsamen.
  • Chirurgische Behandlung:
    • Wirbelsäulenfusion: Ein chirurgischer Eingriff, bei dem die betroffenen Wirbel miteinander verbunden werden, um die Krümmung zu korrigieren und zu stabilisieren.
    • Wachstumsstabsysteme: Bei Kindern werden Stäbe implantiert, die mit dem Wachstum des Kindes verlängert werden können.

Auswirkungen und Komplikationen

  • Schmerzen und Beschwerden: Skoliose kann Rückenschmerzen und Muskelverspannungen verursachen.
  • Einschränkungen der Lungenfunktion: Bei schwerer Skoliose kann die Verkrümmung der Wirbelsäule die Lungenkapazität beeinträchtigen und Atemprobleme verursachen.
  • Ästhetische und psychologische Auswirkungen: Die sichtbare Verkrümmung kann das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität beeinträchtigen.

Prävention und Früherkennung

  • Schuluntersuchungen: Regelmäßige Untersuchungen in Schulen können helfen, Skoliose frühzeitig zu erkennen.
  • Elternaufklärung: Informierte Eltern können Anzeichen von Skoliose bei ihren Kindern früher bemerken und eine ärztliche Untersuchung veranlassen.

Skoliose ist eine komplexe Wirbelsäulendeformität, die frühzeitig erkannt und behandelt werden sollte, um das Fortschreiten der Krümmung zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. --

Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.