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Mastitis bezeichnet im medizinischen Kontext eine Entzündung des Brustgewebes (Mamma).

Allgemeine Beschreibung

Am häufigsten tritt die Mastitis als Stillmastitis (Mastitis puerperalis) bei stillenden Frauen auf, kann aber auch außerhalb der Stillzeit (Mastitis non-puerperalis) oder sehr selten bei Männern vorkommen. Charakteristische Symptome sind eine gerötete, geschwollene, schmerzhafte und überwärmte Brust sowie oft Fieber und allgemeine Krankheitsgefühle.

Die Entzündung wird in der Regel durch Bakterien (meist Staphylokokken, die über kleine Risse oder Wunden in der Brustwarze eindringen) verursacht, kann aber auch durch einen Milchstau begünstigt oder ausgelöst werden, der einen Nährboden für Keime schafft.


Anwendungsbereiche

Die Behandlung und Diagnose der Mastitis fällt hauptsächlich in den Bereich der Gynäkologie und, bei Komplikationen, in die Brustchirurgie.

Bereich Betroffene Dinge (Fokus der Störung) Primärproblem
Stillzeit Mastitis puerperalis Gestörter Milchabfluss und/oder bakterielle Infektion.
Gynäkologie Mastitis non-puerperalis (z.B. periduktale Mastitis) Entzündung der Milchgänge, oft im Zusammenhang mit Rauchen oder Immunsuppression.
Pädiatrie Neugeborenen-Mastitis Hormonell bedingt, oft durch Keime aus dem Krankenhausumfeld.
Onkologie/Diagnostik Inflammatorisches Mammakarzinom Wichtig: Ausschluss dieser seltenen, aggressiven Krebsform, die Mastitis-ähnliche Symptome hervorrufen kann.

Spezielles: Behandlung und Heilung

Mastitis ist eine akute Erkrankung, die in den meisten Fällen gut behandel- und heilbar ist. Das Behandlungsschema unterscheidet sich je nach Ursache (Milchstau vs. bakterielle Infektion).

Therapien zur Heilung:

  1. Konservative Sofortmaßnahmen (bei Milchstau und leichter Mastitis):

    • Entleerung der Brust: Dies ist der wichtigste Heilungsfaktor. Die Frau sollte weiter stillen oder die Brust abpumpen.

    • Kühlen: Kühle Umschläge (z.B. Quarkwickel) zur Linderung von Schwellung und Schmerz.

    • Wärme: Vor dem Stillen/Abpumpen Wärme anwenden, um den Milchfluss zu fördern.

    • Ruhe und Schmerzmittel: Einsatz von entzündungshemmenden Schmerzmitteln (z.B. Ibuprofen).

  2. Antibiotische Therapie (bei bakterieller Mastitis):

    • Wenn die Symptome nach 12 bis 24 Stunden konservativer Behandlung nicht besser werden oder die Patientin hohes Fieber hat, ist eine Behandlung mit stillfreundlichen Antibiotika (z.B. Penicillin-Derivate) notwendig. Die Behandlung dauert in der Regel 10 bis 14 Tage.

    • Empfehlung: Selbst unter Antibiotika sollte weitergestillt werden, sofern die Schmerzen dies zulassen, um den Abfluss zu gewährleisten und einer Verschlechterung vorzubeugen.

  3. Chirurgische Intervention (bei Komplikation):

    • Bildet sich ein Abszess (Eiteransammlung), muss dieser chirurgisch eröffnet und entleert werden (Inzision und Drainage), um die Heilung zu ermöglichen und eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern.


Bekannte Beispiele

  • Abstill-Mastitis: Eine Entzündung, die beim Versuch auftritt, das Stillen abrupt zu beenden, da die Brustmilch nicht mehr ausreichend entleert wird.

  • Mastitis-ähnliche Symptome bei Brustkrebs: Das inflammatorische Mammakarzinom ist eine seltene, aber aggressive Krebsform, die mit Rötung, Schwellung und Überwärmung einhergeht. Beim Ausbleiben einer raschen Besserung unter Therapie muss diese Diagnose ausgeschlossen werden.


Risiken und Herausforderungen

  • Abszessbildung: Die schwerwiegendste Komplikation der Mastitis, die eine chirurgische Intervention erfordert.

  • Abbruch der Stillbeziehung: Schmerzen und Fehlinformationen führen oft dazu, dass Frauen das Stillen vorzeitig beenden, obwohl dies meist nicht notwendig und zur Heilung sogar kontraproduktiv ist.

  • Rezidive (Wiederauftreten): Eine unvollständige Behandlung, mangelnde Entleerung der Brust oder wiederkehrende kleine Verletzungen an der Brustwarze können zu einem erneuten Auftreten der Mastitis führen.

  • Diagnostische Verwechslung: Die Abgrenzung zwischen einem einfachen Milchstau und einer echten bakteriellen Mastitis kann initial schwierig sein und erfordert eine engmaschige Kontrolle.


Ähnliche Begriffe

  • Milchstau (Stauungsmastitis): Die Vorstufe der Mastitis, bei der die Milch aufgrund unzureichender Entleerung gestaut ist. Hierbei fehlen oft noch die systemischen Entzündungszeichen (Fieber, extreme Krankheitsgefühle).

  • Galaktozele: Eine harmlose, zystische Erweiterung eines Milchgangs, die sich mit Milch füllt.

  • Periduktale Mastitis: Eine Entzündung der Milchgänge, die nicht mit der Stillzeit in Verbindung steht und häufiger bei Rauchern auftritt.


Zusammenfassung

Mastitis ist eine Entzündung des Brustgewebes, die am häufigsten stillende Frauen betrifft und durch Milchstau oder eine bakterielle Infektion verursacht wird. Die Heilung erfolgt in der Regel durch konservative Maßnahmen wie konsequentes Entleeren der Brust (weiterstillen oder abpumpen), Kühlen und entzündungshemmende Schmerzmittel. Bei hohem Fieber oder ausbleibender Besserung ist eine Antibiotikatherapie notwendig. Die Hauptkomplikation ist die Abszessbildung, die chirurgisch behandelt werden muss.

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