English: Carpal Tunnel Syndrome / Español: Síndrome del túnel carpiano / Português: Síndrome do túnel do carpo / Français: Syndrome du canal carpien / Italiano: Sindrome del tunnel carpale

Das Karpaltunnelsyndrom (KTS, Synonyme unter anderem: Carpaltunnelsyndrom, CTS, Medianuskompressionssyndrom, Brachialgia paraesthetica nocturna) ist ein sehr häufiges Nervenkompressionssyndrom.

Wenn Ihre tägliche Arbeit darin besteht, eine Computertastatur oder Registrierkasse zu bedienen, einen Presslufthammer zu betätigen, oder irgendeine andere sich ständig wiederholende Bewegung mit den Händen auszuführen, laufen Sie möglicherweise Gefahr, von einer schmerzhaften Beschwerde namens Karpaltunnelsyndrom (KTS) befallen zu werden. KTS ist eine Häufung von Symptomen, bei der es zu Kribbeln, Taubheit, Brennen und Schmerzen vom Handgelenk bis in die Finger kommen kann. Die bei weitem häufigste Ursache von KTS ist eine sich ständig wiederholende Bewegung der Hände. Deshalb wird KTS auch als eine "kumulative traumatische Störung" betrachtet. Gelenkrheumatismus, Schilddrüsenunterfunktion (niedriger Schilddrüsenhormonspiegel), Schwangerschaft und Übergewicht können jedoch auch die Symptome von KTS hervorrufen.

Wenn Sie an KTS leiden, dann sind Sie nicht der einzige. Nach Angaben des United States Bureau of Labor Statistics machen kumulative traumatische Störungen einschließlich KTS mehr als die Hälfte aller Berufskrankheiten aus, die heutzutage in den USA gemeldet werden. Um zu verstehen, warum KTS auftritt, muss man sich das Handgelenk einmal von innen anschauen. Der Karpaltunnel ist ein enger Durchgang, der durch das Handgelenk führt. Er ist nur etwa so groß wie eine Briefmarke, aber darin drängen sich Nerven, Blutgefäße und neun verschiedene Sehnen zusammen, die die Bewegungen der Finger steuern und wie Spaghetti zusammengebündelt sind. Sich ständig wiederholende Bewegungen oder klinische Beschwerden können eine Schwellung der Sehnen verursachen, wodurch die Blutzufuhr gehemmt und der Medianus komprimiert wird, der den Daumen, Zeige- und Mittelfinger versorgt. Diese Kompression kann Taubheit, Schmerz, Kribbeln und Brennen verursachen, Symptome die als Karpaltunnelsyndrom bezeichnet werden. Wenn es nicht behandelt wird, können Muskelschwund und die andauernde Beschädigung von Nerven die Folge sein. Für die meisten Leute ist der Schlüssel zur Bewältigung dieses Syndroms die Vorbeugung - d.h. es muss etwas getan werden, bevor KTS zum Problem wird. Wenn Sie die mit KTS verbundenen Symptome, nämlich Kribbeln, Taubheit und Schmerz bereits spüren, können Sie vielleicht einer weiteren Verletzung vorbeugen und die Heilung begünstigen, indem Sie einige einfache Änderungen Ihres Lebensstils vornehmen. Die folgenden Tipps können Ihnen helfen, die Hände und Handgelenke gesund zu erhalten und die KTS-Symptome zu mindern. Wenn aber Ihre Symptome stark ausgeprägt sind oder sich nach Wochen der Selbstbehandlung nicht legen, dann suchen Sie Ihren Arzt auf.

  • Halten Sie sich fit. Die Gefahr, dass Sie Sich Verletzungen zuziehen ist bei Ihnen geringer, wenn die Kreislauf- und Reparatursysteme Ihres Körpers gut funktionieren. Ernähren Sie sich gesund, schlafen Sie ausreichend, legen Sie oft Gymnastikpausen ein und rauchen Sie nicht (das Rauchen hemmt die Blutzufuhr in allen Körperteilen).
  • Machen Sie kleine Pausen. Die Ermüdung der Gele oder Muskeln ist ein Warnzeichen dafür, dass Sie Ihre Arbeitsweise ändern sollten. Der Körper versucht damit, Ihnen etwas mitzuteilen. Es liegt an Ihnen, zuzuhören und eine Pause zu machen.
    Stehen Sie auf und machen Sie einmal etwas anders. Eine 1 bis 2 Minuten lange Pause alle 20 oder 30 Minuten ist eine gute Idee. Machen Sie dann jede Stunde eine längere Pause.
  • Schlafen Sie nicht zu viel. Einige Menschen werden eher nachts durch KTS Symptome belästigt. Viele Ärzte glauben, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass die Körperflüssigkeiten umverteilt werden, wenn man sich hinlegt, so dass sich auch mehr Körperflüssigkeiten im Handgelenk ansammeln. Außerdem verursachen viele Leute unbewusst eine Kompression des Handgelenknervs, indem Sie mit einer Hand unter dem Kopf schlafen. Ändern die Schlafhaltung, um eine Krümmung oder Kompression des Handgelenks vermeiden.
  • Nehmen Sie ab. Übergewicht kann die Nerven im Handgelenk komprimieren. Halten Sie das Gewicht innerhalb der Grenze von 2 bis 4 Kilogramm Ihres Idealgewichts. Halten Sie eine fettarme Diät ein und verschaffen Sie sich viel Bewegung.
  • Gestalten Sie Ihren Arbeitsablauf abwechslungsreich. Aufgaben, die unterschiedliche Muskeln in Anspruch nehmen, sollten Sie turnusmäßig erledigen, und vermeiden Sie es, dieselbe Aufgabe mehr als ein paar Stunden hintereinander auszuführen. Wenn Ihre Arbeit eine derartige Abwechslung nicht erlaubt, diskutieren Sie eine mögliche Änderung mit Ihrem Vorgesetzten oder Ihrer Gewerkschaft. Turnusmäßige Erledigung der Arbeit verringert Stress am Arbeitsplatz und reduziert Produktionsausfälle auf ein Minimum.
  • Nehmen Sie eine "neutrale" Stellung ein. "Beim Arbeiten sollten sich Ihr Körper und Ihre Handgelenke in einer bequemen, neutralen Stellung befinden. Für die Handgelenke bedeutet eine "neutrale" Stellung, dass sie gerade sind und nicht krumm. Kontrollieren Sie die Höhe Ihres Computermonitors (dieser sollte sich in Augenhöhe befinden). Richten Sie sich auch Ihre Tastatur oder Ihren Arbeitsplatz so ein, dass Sie sich nicht anstrengen oder strecken und Sie die Handgelenke nicht krümmen müssen. Ihre Handgelenke sollten sich immer auf einer geraden Linie mit Ihren Unterarmen befinden. Achten Sie auch auf, dass Sie Ihre Arbeit innerhalb Ihres "idealen Bereiches" erledigen (nicht zu nah und nicht zu weit weg).
  • Greifen Sie richtig zu. Die meisten Leute neigen dazu, Sachen nur mit dem Daumen, Mittel- und Zeigefinger anzupacken, was den Druck auf das Handgelenk erhöhen kann. Wenn Sie etwas greifen oder abschrauben müssen, wie zum Beispiel den Deckel eines Gefäßes, dann benutzen Sie die ganze Hand.
  • Benutzen Sie beide Hände abwechselnd. Gönnen Sie so oft wie möglich Ihrer dominanten Hand eine Pause.
  • Achten Sie auf die Druckpunkte. Allzu oft stützen Stenotypisten die Handgelenke beim Arbeiten auf die scharfe Kante des Computer- oder Schreibtisches, wodurch ein übermäßiger Druck auf die Handgelenke ausgeübt wird. Falls nötig, richten Sie Ihren Computerarbeitsplatz so ein, dass Ihre Handgelenke mit dem Tischrand nicht in Berührung kommen.
  • Seien Sie locker und arbeiten Sie langsamer. Es sind oft kräftige mit hoher Geschwindigkeit ausgeführte Bewegungen, die Karpaltunnelprobleme hervorrufen. Gehen Sie langsamer vor und setzen Sie nur soviel Kraft wie nötig ein.
  • Dämpfen Sie schädliche Vibrationen. Leute, die vibrierende Werkzeuge wie Vibrationsschleifer und Presslufthämmer auf längere Zeit benutzen, laufen Gefahr, sich Handgelenkprobleme zuzuziehen. Falls Sie zu diesen Leuten gehören, machen Sie häufig Pausen, und, wenn möglich, benutzen Sie das Werkzeug bei der Geschwindigkeitsstufe, die die geringsten Vibrationen verursacht.
  • Arbeiten Sie ergonomisch. Man kann KTS oft vermeiden oder behandeln, indem man Werkzeuge und Computerarbeitsplätze einführt, die nach ergonomischen Prinzipien neu entworfen wurden, um den Körper weniger zu belasten. Es wurden einige Werkzeuge entworfen, bei deren Betätigung man weniger Druck auszuüben muss, während anderen jetzt Griffe verbessert wurden. Einige Messerhersteller haben zum Beispiel Fleischermesser entworfen, die eine geringere Krümmung des Handgelenks erforderlich machen. Andere Firmen haben Hilfsmittel entworfen, wie zum Beispiel Handgelenkstützen für Computerbenutzer, die KTS vorbeugen oder KTS Beschwerden lindern können.
    Suchen Sie sich Geräte aus, mit denen die Belastung Ihrer Handgelenke und Hände verringert werden kann, aber hüten Sie sich vor technischen Spielereien und Wundermaschinen. Einige ergonomische Hilfsmittel können wirklich nützlich sein, aber nehmen Sie sich vor Geräten in acht, von denen nur behauptet wird, KTS kurieren zu können.
  • Achten Sie auf Symptome, und handeln Sie sofort. Achten Sie auf frühe Anzeichen von KTS wie morgendliche Steifheit der Hände oder Arme, Ungeschicklichkeit, die Unfähigkeit, die Hand zur Faust zusammenzuballen oder Daumenschwäche, und ergreifen Sie sofort vorbeugende und selbstbehandelnde Maßnahmen.
  • Kühlen Sie mit Eis. Wenn Sie an KTS-Symptomen dann benutzen Sie Eis, um die Schwellung und Entzündung einzudämmen. Legen Sie zwei- oder dreimal am Tag 5 bis 15 Minuten einen Eisbeutel auf das Handgelenk und den Unterarm. Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, dass Sie etwas unternehmen, um die Ursachen Ihres Handgelenktraumas zu beseitigen.
  • Vermeiden Sie Hitze. Hitze kann KTS verschlimmern. Hitze mag nützlich sein, um Muskeln zu lockern, aber Sie sollten Nervenbeschwerden nie mit Hitze behandeln. Hitze verursacht ein Anschwellen des Gewebes, was das Problem verschlimmern kann.
  • Verwenden Sie keine zu schwachen Schienen. Von verordnete Handgelenkschienen können KTS lindern; zu oft jedoch laufen von KTS-Symptomen befallenen Leute sofort zur Apotheke, um sich eine Handgelenkschiene als eine Art Hausmittel zu besorgen. Diese können mehr Schaden anrichten, als sie nützen. Die in der Apotheke erhältlichen Handgelenkschienen sind von ziemlich schlechter Qualität. Oft lassen sie dem Handgelenk zu viel Spielraum. Wenn man solche Schienen anlegt und über einen längerer Zeitraum trägt, können sie Muskelschwund (Atrophie) verursachen.
  • Greifen Sie zu rezeptfreien Medikamenten. Nehmen Sie bei leichten Schmerzen und leichter Schwellung Aspirin oder Ibuprofen ein.

Lockern Sie sich

In vielen Fällen bestehen erste Probleme mit dem Handgelenk eigentlich aus Sehnenbeschwerden, die den Nerv noch nicht betreffen. Diesen Symptomen könnte vielleicht durch therapeutische Bewegungen begegnet werden.

Das Problem am heutigen Arbeitsplatz besteht oft darin, dass die Menschen sich nicht häufig genug bewegen. Man sitzt stundenlang vor dem Computer in derselben Haltung. So etwas muss unausweichlich Probleme verursachen. Leibesübungen können dazu beitragen, die Blutzirkulation zu fördern und die Muskeln und Sehnen zu stärken.

Die folgenden vier Übungen sollten Sie zweimal am Tag auszuführen oder aber dann, wenn Sie eine Pause brauchen. Stellen Sie jedoch alle Übungen ein, wenn diese Ihre Symptome verschlimmern.

  • Handgelenkkreisen: Strecken Sie die Hände mit den Handflächen nach unten aus und drehen Sie beide Handgelenke fünfmal in beide Richtungen.
  • Daumendehnen: Strecken Sie die rechte Hand aus, und greifen Sie den rechten Daumen mit der linken Hand. Ziehen Sie den Daumen nach außen und wieder zurück, bis Sie eine leichte Spannung empfinden. Halten Sie ihn fünf bis zehn Sekunden in dieser Position, und lassen Sie ihn dann los. Wiederholen Sie die Übung drei- bis fünfmal mit beiden Daumen.
  • Fingerspreizen: Spreizen Sie die Finger beider Hände weit auseinander und halten Sie sie fünf bis zehn Sekunden lang in dieser Position. Wiederholen Sie das drei- bis fünfmal.
  • Finger-Daumen-Druck: Drücken Sie einen kleinen Gummiball in einer Hand fünf- bis zehnmal fest zusammen. Strecken Sie danach Ihre Finger aus. Wiederholen Sie die Übung mit der anderen Hand.
  • Stärken die die Sehnen im Handgelenk, indem man die folgenden Bewegungen mit kleinen Gewichten in der Hand ausführt. Stellen Sie jedoch wiederum die Übung ein, die Ihre Symptome verschlimmert.
  • Handgelenkkrümmungen mit der Handfläche nach oben: Stützen Sie Ihre Unterarme mit den Handflächen nach oben auf einen Tisch und strecken Sie Ihre Hände geradeaus über die Tischkante hinaus. Greifen Sie ein leichtes Gewicht (etwa ein halbes bis ein Kilogramm schwer) mit jeder Hand, und beugen Sie die Handgelenke zehnmal nach oben. Erhöhen Sie im Laufe mehrerer Wochen die Zahl der Bewegungen allmählich auf 40. Steigern Sie jede Woche das Gewicht der Hanteln um ein halbes Kilogramm bis auf das Maximalgewicht von zwei Kilogramm. Führen Sie die Übung jedoch nicht mit mehr als zwei Kilogramm durch, da Sie sich sonst eine Verletzung Ihres Handgelenks zuziehen könnten.
  • Handgelenkkrümmungen mit der Handfläche nach unten: Nehmen Sie dieselbe Stellung ein wie in der vorhergehenden Übung, aber jetzt mit den Handflächen nach unten gekehrt. Beugen Sie die Handgelenke zehnmal nach oben. Steigern Sie während mehrerer Wochen allmählich die Zahl der Bewegungen.
  • Armbeugen: Stehen Sie mit den Handflächen nach vorne gekehrt, und halten Sie die Gewichte an jeder Seite. Beugen Sie die Arme langsam nach oben, ohne die Handgelenke zu biegen. Machen Sie das zehnmal, und steigern Sie die Zahl der Bewegungen im Laufe mehrerer Wochen bis auf 40 Wiederholungen.
Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.

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