English: Coagulation Disorder / Español: Trastorno de la Coagulación / Português: Distúrbio da Coagulação / Français: Trouble de la Coagulation / Italiano: Disturbo della Coagulazione
Eine Störung der Blutgerinnung bzw. eine erhöhte Blutungsneigung ist eine Blutkrankheit.
Allgemeine Beschreibung
Eine Störung der Blutgerinnung (auch Koagulopathie genannt) ist eine Blutkrankheit, die durch eine erhöhte Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) gekennzeichnet ist. Diese Störungen resultieren entweder aus Defekten der Blutgefäßwände, einem Mangel oder einer Funktionsstörung der Blutplättchen (Thrombozyten) oder einem Mangel an essentiellen Gerinnungseiweißen (Gerinnungsfaktoren). Sie führen dazu, dass Blutungen, die normalerweise schnell gestillt werden, verzögert oder unzureichend gestoppt werden, was das Risiko für innere und äußere Blutungen erhöht.
Allgemeinsymptome:
- Blutergüsse
- Haut- und Schleimhautblutungen flächenhaft (Hämatome)
- Haut- und Schleimhautblutungen stippchenförmig (Petechien.)
Ursachen und Erscheinungsformen
Störungen der Blutgerinnung manifestieren sich in verschiedenen Formen, deren Ursachen von genetischen Defekten bis hin zu erworbenen Zuständen reichen.
1. Wandschädigung der Blutgefäße
- Ursachen:
- Infektionskrankheiten (Masern, Scharlach, Pocken)
- Überempfindlichkeitsreaktionen auf Arzneimittel (Chinin, Sulfonamide, Gold)
- Vitamin C-Mangel
- Alter
- Symptome:
- Blutungsneigung
- Therapie:
- Therapie des Grundleidens.
2. Verminderte Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
- Ursachen:
- Leukämie
- Karzinommetastasen im Knochenmark
- Knochenmarksschädigung durch Giftstoffe oder Medikamente,
- Symptome:
- Blutungsneigung
- Therapie:
- Therapie des Grundleidens.
3. Mangel an Gerinnungseiweißen
- Ursachen:
- Verschlussikterus, führt zu Mangel an Vitamin K, das ohne Gallensalze nicht aufgenommen werden kann.
- Leberkrankheiten Gerinnungseiweiße werden in der Leber gebildet.
4. Gerinnungshemmende Mittel (Antikoagulantien)
- Ursache:
- Zu hohe Dosierung der gerinnungshemmenden Mittel.
- Symptome:
- Erhöhte Blutungsneigung (Zahnfleischblutungen, Hautblutungen, Blut im Urin).
- Therapie:
- Vitamin K bei oraler Antikoagulation als Gegenmittel.
- Prophylaxe:
5. Bluterkrankheit (Hämophilie)
- Die Hämophilie ist eine Erbkrankheit, die Mutter überträgt die Krankheit auf die Söhne. Fast nur Knaben sind Bluter.
- Ursache:
- Es fehlt im Blut ein Stoff, der für die Blutgerinnung notwendig ist.
- Symptome:
- Erhöhte Blutungsneigung.
- Therapie:
- Verabreichung des im Blut fehlenden Stoffs.
Ähnliche Begriffe
-
Hämorrhagische Diathese: Medizinischer Überbegriff für eine krankhaft erhöhte Blutungsneigung.
-
Koagulopathie: Fachbegriff für eine Störung der Gerinnungskaskade (Mangel an Gerinnungsfaktoren).
-
Thrombozytopenie: Eine verminderte Anzahl von Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut.
-
Antikoagulation: Die medikamentöse Hemmung der Blutgerinnung, oft zur Vorbeugung von Thrombosen und Embolien.
-
Petechien: Stecknadelkopfgroße, nicht wegdrückbare Einblutungen in Haut oder Schleimhaut, typisches Symptom einer Plättchenfunktionsstörung.
-
Fibrinolyse: Der natürliche Prozess der Auflösung von Blutgerinnseln (Thromben) nach erfolgter Wundheilung.
Zusammenfassung
Eine Störung der Blutgerinnung (Koagulopathie) ist eine Erkrankung des Blutes, die zu einer erhöhten Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) führt. Die Ursachen sind vielfältig und umfassen Defekte der Gefäßwände (z. B. durch Infektionen oder Vitamin C-Mangel), eine verminderte Zahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie) aufgrund von Knochenmarkserkrankungen, einen Mangel an Gerinnungseiweißen (häufig durch Leberfunktionsstörungen oder Vitamin K-Mangel) oder eine Überdosierung gerinnungshemmender Medikamente. Die bekannteste erbliche Form ist die Hämophilie (Bluterkrankheit), bei der ein spezifischer Gerinnungsfaktor fehlt. Die Behandlung richtet sich stets nach der zugrundeliegenden Ursache und reicht von der Therapie des Grundleidens bis zur direkten Substitution fehlender Gerinnungsfaktoren.
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