Eine Schnittwunde ist ein Einschnitt in die Haut. Eine solche Wunde ist ein vertikaler Schnitt in die Haut, der nur eine begrenzte Anzahl von Nerven verletzt. Eine Kratzwunde dagegen ist eine traumatische, horizontale Entfernung von Haut und legt eine größere Anzahl von Nerven frei, wodurch Kratzer meist schmerzhafter sind als Schnitte.

Eine erstaunliche Anzahl von Dingen geschieht, wenn Sie sich schneiden oder eine Kratzwunde zufügen. Wenn die Haut durchbrochen wird, fließt eine klare Flüssigkeit, die Antikörper enthält, aus dem Blut in die Wunde. Diese Flüssigkeit nennt man Serum. Der Bereich um die Wunde herum wird rot, was bedeutet, dass mehr Blut zur Wunde fließt, und mit ihm Nährstoffe und entzündungsbekämpfende weiße Blutkörperchen. Lymphknoten in der unmittelbaren Umgebung der Wunde können anschwellen. Nach einigen Tagen kann sich Eiter bilden (er enthält abgestorbene weiße Blutzellen, tote Bakterien und andere Abfallprodukte vom Kampf des Körpers gegen die Infektion). Schließlich bildet sich eine Kruste, um die Verletzung während des Heilungsprozesses zu schützen.

Therapie mit Hausmitteln

Ein Bild zum Thema Schnittwunde im Medizin Kontext
Schnittwunde

Selbst wenn man sehr vorsichtig ist, lassen sich Schnitte und Kratzer nicht immer vermeiden. Aber Sie können lernen, sie richtig zu behandeln und die Heilung zu beschleunigen (lesen Sie auch den Abschnitt am Ende, um festzustellen, ob Sie ärztliche Hilfe benötigen):

  • Stoppen Sie die Blutung. Das erste, was Sie nach einem Schnitt oder Kratzer tun sollten (nachdem Sie sich für Ihre Tolpatschigkeit gerügt haben) ist, die Blutung zu stillen. Drücken Sie mit einem sauberen Tuch oder Verband auf die Wunde, um den Blutfluss einzudämmen. Wenn möglich, sollten Sie die Wunde hochlegen (höher als das Herz), um die Blutzufuhr zu verlangsamen. Verwenden Sie keine Staubinde.
  • Reinigen Sie die Wunde. Eines der wichtigsten Dinge, die Sie bei der Behandlung einer Wunde tun können, ist, sie gründlich zu säubern. Waschen Sie die Wunde gründlich mit Wasser und Seife. Wasser und Seife sollten normalerweise genügen. Sie können aber auch rezeptfreie Reiniger wie Hibiclens verwenden, die nicht brennen. Wenn die Wunde sehr schmutzig ist, empfiehlt er Wasserstoffsuperoxyd, um Schmutzpartikel herauszulösen. Tragen Sie es vorsichtig auf, da es die umliegende Haut schädigen kann.
  • Tragen Sie eine antibakterielle Salbe auf. Antibakterielle Salben können sehr hilfreich sein. Polysporin, Neosporin und Bactine sind z.B. solche rezeptfreien, antibakteriellen Salben.
  • Schließen Sie die Haut. Bei Schnitten, die mehr als drei bis sechs Millimeter breit sind, ist es wichtig, die Haut richtig zu schließen. Matheson sagt, dass durch das Schließen der Haut der Schnitt schneller heilt und das Risiko einer Narbenbildung verringert wird. Achten Sie vor dem Schließen des Schnittes darauf, dass Sie die Wunde vorher sorgfältig gesäubert haben. Fügen Sie die Kanten des Schnittes zusammen und kleben Sie ein Heftpflaster darüber, um den Schnitt geschlossen zu halten.
  • Decken Sie die Wunde ab. Es ist wichtig, einen Schnitt oder eine Kratzwunde abzudecken, um die Wunde sauber und geschützt zu halten. Statt einfachem Mullverband, der oftmals an der Wunde kleben bleibt, verwenden Sie besser Telfa, ein beschichteter, mullähnlicher Verband. Heftpflaster sind oft schon mit Telfa beschichtet, aber man kann auch in der Apotheke größere Stücke kaufen und sich diese passend zurechtschneiden. Bedecken Sie die Wunde mit dem Telfapolster und kleben Sie dieses mit Klebeband fest.
  • Halten Sie die Wunde sauber. Die anfängliche Säuberung alleine genügt nicht, um die Wunde sauber zu halten. Sie müssen den Verband entfernen und die Wunde jeden Tag mit Wasser und Seife waschen. Legen Sie nach jedem Waschen wieder einen sauberen Verband an.
  • Lassen Sie die Wunde nicht austrocknen. Eine der Mythen über Schnitte und Kratzwunden besagt, dass eine dicke Kruste gut ist. Das ist nicht wahr. Lassen Sie die Wunde nicht austrocknen und aufplatzen. Wenn Sie die Wunde ein wenig feucht halten, beschleunigen Sie den Heilungsprozess und verringern das Risiko für Narben.
  • Wenn sich eine Kruste bildet, kratzen Sie nicht daran: dadurch wird die Haut beschädigt und es können Bakterien eindringen. Weichen Sie die Kruste in einer Lösung aus einem Esslöffel weißem Essig und einem halben Liter Wasser auf. Die leicht saure Lösung wirkt lindernd und tötet Bakterien.
  • Führen Sie vor dem Schlafengehen eine Anwendung mit Wasser/Vaseline durch. Waschen Sie die Wunde gründlich mit Wasser und tragen Sie anschließend ein wenig Vaseline auf, um die Feuchtigkeit einzuschließen. Eine gewisse Menge an Luftzirkulation ist für den Heilungsprozess wichtig. Der Verband oder das Pflaster soll eng genug anliegen, um die Wunde zu schützen, aber nicht so eng, dass keine Luft mehr eindringen kann und die Wunde dadurch zu feucht wird.
  • Überprüfen Sie Ihre Tetanusimpfung. Es ist wichtig, dass Sie innerhalb von 72 Stunden eine Tetanusimpfung bekommen, wenn Sie in den letzten fünf Jahren keine bekommen haben. Tetanusbakterien löst einen Kaumuskelkrampf oder Kieferstarre aus, ein Zustand, bei dem Kiefer und andere Gelenke steif werden und der sogar zur Lähmung und zum Tode führen kann. Diese Tetanusbakterien existieren in unserem Boden (USA). Auf dem Land ist Tetanus noch immer eine große Bedrohung.
  • Schützen Sie die Wunde vor der Sonne. Um die dunkle Verfärbung der Haut zu vermeiden, die oft während des Heilungsprozesses entsteht, rät Contorer, Sonneneinstrahlung während des Heilungsprozesses zu vermeiden und rezeptfreies Hydrokortison auf die Wunde aufzutragen. Tragen Sie mehrere Wochen lang einen guten Sonnenschutz auf die Stelle auf, wo Sie eine Wunde hatten. Wählen Sie einen Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor (LSF)15 oder mehr. (Natürlich ist es ratsam, die Haut immer vor schädlichem, ultraviolettem Licht und somit vor Sonnenbrand und Hautkrebs zu schützen, wenn Sie sich tagsüber draußen aufhalten, besonders, wenn Sie helle Haut haben.)

Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Viele Schnitte und Kratzwunden können zu Hause behandelt werden. Sie sollten jedoch zum Arzt gehen, wenn:

  • Sie Anzeichen einer Infektion entdecken (Rötung, rote Streifen, Schwellung, Eiter, vergrößerte Lymphknoten).
  • die Verletzung sich im Gesicht befindet.
  • der Schnitt oder die Kratzwunde sehr tief oder sehr schwer zu säubern ist.
  • der Schnitt mehr als einen halben Zentimeter auseinanderklafft oder sich nicht sauber schließen lässt.
  • Sie die Blutung nicht stoppen können.
  • die Verletzung im Bereich von Sehnen und Nerven liegt, und Sie diesen Bereich nicht spüren oder nicht bewegen können.
Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.

Ähnliche Artikel

Splitter ■■■■■■■■■■
Ein Splitter ist ein kleiner Fremdkörper, der in die Haut oder das Gewebe eingedrungen ist. Es handelt . . . Weiterlesen
Gerstenkorn ■■■■■■■■■■
Das Gerstenkorn ist eine eitrige und schmerzhafte Entzündung eine Drüse am Augenlid. TherapieEs ist . . . Weiterlesen
Windelekzem ■■■■■■■■■
Ein Windelekzem, auch als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bekannt, ist eine entzündliche . . . Weiterlesen
Brandwunde ■■■■■■■■■
Eine Brandwunde ist eine Verletzung der Haut oder des Gewebes durch Hitze, Flammen, Chemikalien oder . . . Weiterlesen
Seife ■■■■■■■■
Seife ist ein Produkt zum Waschen, wobei pflanzliche und tierische Fette mit Natronbzw. Kalilauge vermischt . . . Weiterlesen
Körpergeruch ■■■■■■■■
Körpergeruch, auch bekannt als Körperduft oder Körperode, bezieht sich auf den individuellen Geruch, . . . Weiterlesen
Achselhöhle ■■■■■■■■
Die Achselhöhle, auch Axilla genannt, ist ein Bereich im menschlichen Körper, der sich zwischen dem . . . Weiterlesen
Blaues Auge ■■■■■■■■
Ein Blaues Auge ist ein Bluterguss um das Auge herum. So schlimm wie ein blaues Auge auch aussehen mag . . . Weiterlesen
Bildung von Eiter ■■■■■■■■
Bildung von Eiter bezieht sich auf die Ansammlung von weißem oder gelblichem Material, das hauptsächlich . . . Weiterlesen
Zahnfleischentzündung ■■■■■■■
Eine Zahnfleischentzündung, auch Gingivitis genannt, ist eine Entzündung des Zahnfleisches, die durch . . . Weiterlesen