Als Zahnschmerzen (auch Zahnweh, Dentalgie und Odontalgie) bezeichnet man ein meist starkes, kontinuierliches Schmerzgefühl, das von den Zähnen ausgeht. Auch werden indirekte Problemzonen, etwa Entzündungen des Zahnfleisches/Zahnhalteapparates, häufig dazu gezählt.

Der Ausdruck 'Zahnschmerzen' wird in der Medizin verwendet, um anzuzeigen, dass eine Person nicht nur allgemeine Schmerzen im Bereich des Mundes oder Gesichts hat, sondern dass diese Schmerzen speziell von einem oder mehreren Zähnen ausgehen. Einige Beispiele für die Ursachen von Zahnschmerzen sind:

  • Karies: Karies ist eine bakterielle Infektion, die zu einer Zerstörung des Zahnschmelzes führt. Wenn sich Karies bis zum Zahninneren fortsetzt, kann dies zu Zahnschmerzen führen.

  • Zahnfleischentzündung: Eine Entzündung des Zahnfleisches kann dazu führen, dass es sich von den Zähnen zurückzieht, wodurch empfindliche Stellen freigelegt werden, die schmerzen können.

  • Zahnfraktur: Eine Fraktur (Bruch) des Zahns kann zu Schmerzen führen, besonders wenn der Bruch nahe an der Zahnnervenwurzel liegt.

  • Weisheitszähne: Wenn die Weisheitszähne durchbrechen, kann dies zu Schmerzen und Entzündungen führen, insbesondere wenn sie nicht genug Platz haben, um richtig zu wachsen.

  • Abszess: Ein Abszess ist eine Ansammlung von Eiter im Gewebe, die durch eine Infektion verursacht wird. Wenn sich ein Abszess in der Nähe eines Zahns bildet, kann dies zu Schmerzen und Schwellungen führen.

Es gibt viele weitere Ursachen von Zahnschmerzen, einschließlich Verletzungen, Zahnspangen und Wurzelkanalbehandlungen. Die Behandlung von Zahnschmerzen hängt von der Ursache ab und kann von der Verschreibung von Schmerzmitteln bis zur Entfernung des betroffenen Zahns reichen. Es ist wichtig, einen Zahnarzt aufzusuchen, wenn Zahnschmerzen auftreten, da sie auf eine schwerwiegende Erkrankung hinweisen können.

Therapie mit Hausmitteln

Zahnschmerzen sind wirklich nicht leicht zu ertragen. Die gute Nachricht: Durch die verbesserte Zahnmedizin und regelmäßige Untersuchungen treten diese qualvollen Schmerzen nicht mehr so häufig auf. Aber wenn diese Schmerzen auftreten, ist es ein sehr wichtiges Zeichen, das sie nicht unbeachtet lassen sollten - auch wenn die Schmerzen von alleine wieder vergehen.

Es gibt unterschiedliche Zahnschmerzen. vielleicht sind die geringeren Schmerzen, die durch empfindliche Zähne verursacht werden, bekannter. Ein kurzer, stechender Schmerz, wenn Sie etwas warmes oder kaltes trinken (Siehe "Empfindliche Zähne" für weitere Informationen). Manche Menschen leiden unter schmerzenden Zähnen, die durch eine Nebenhöhlenentzündung hervorgerufen werden. Dies ist wahrscheinlich der Fall, wenn Sie feststellen, dass der Schmerz auf den Bereich des Oberkiefers und nur auf ein paar Zähne begrenzt ist. Nach dem Zahnarztbesuch kann der behandelte Zahn für ein paar Wochen empfindlich auf Temperaturunterschiede reagieren.

Manche Schmerzarten jedoch verlangen nach direkter Behandlung durch Ihren Zahnarzt. Wenn Sie z.B. einen stechenden Schmerz beim Zubeißen verspüren, könnten Sie eine lockere Füllung, einen gebrochenen Zahn oder ein verletzte Pulpa (das Zahninnere, das die Blutadern und Nerven enthält) haben. Schmerzen, die länger als 30 Minuten, nachdem Sie etwas kaltes oder warmes gegessen haben, anhalten, können ebenfalls ein Zeichen für eine Pulpaverletzung sein, die entweder durch eine tiefe Zahnkaries oder einen Schlag auf den Zahn herrührt. Und immer gleiche Zahnschmerzen, mit den anhaltenden, stechenden Schmerzen, den Anschwellungen und der Empfindlichkeit sind sicherlich ein Zeichen für Probleme. Wenn der Schmerz Sie in der Nacht aufweckt, dann ist es etwas Schlimmes. Sie könnten einen abgestorbenen Zahn haben, d.h. der Nerv des Zahnes ist abgestorben und bewirkt eine Entzündung, die auf das Zahnfleisch oder sogar auf den Kieferknochen übergreifen kann.

Schmerzen in Zusammenhang mit der Pulpa des Zahnes sind relativ problematisch. Es kann Ihnen aufzeigen, dass Schädigungen vorliegen. Aber die Degenerierung des Nervs (im Wurzelkanal) kann sehr schnell vor sich gehen.

Der Nerv des Zahnes kann innerhalb von 12 Sunden absterben. Dann vergeht natürlich auch der Schmerz. Aber der Schmerz kommt wieder, wenn sich das gestorbene Gewebe entzündet oder vereitert. Deshalb kann es schlimme Auswirkungen haben, wenn Sie Zahnschmerzen unbehandelt lassen. Aber wenn es 3 Uhr am Morgen oder Sonntagnachmittag ist, können Sie einige temporäre Abhilfen schaffen, bis Sie dann einen Zahnarzttermin bekommen:

  • Nehmen Sie zwei Aspirin... oder Paracetamol, oder Ibuprofen, etwas, was Sie auch gegen Ihre Kopfschmerzen nehmen. Ibuprofen bietet die beste Hilfe bei Entzündungen, die vielleicht mit den Zahnschmerzen in Verbindung stehen.
  • Benetzen Sie den Zahn mit Nelkenöl. Sie erhalten es in Ihrer Apotheke. Folgen Sie den Anwendungshinweisen, und stellen Sie sicher, dass Sie nur den betroffenen Zahn und NICHT das Zahnfleisch bestreichen. Andernfalls kann Sie das Brennen des Zahnfleisches vom Zahnschmerz ablenken. Und vergessen Sie nicht, das Öl heilt die Zahnschmerzen nicht, es betäubt nur den Nerv.
  • Kühlen Sie die Schwellung. Halten Sie eine kalte Kompresse an die Außenseite Ihrer Wange, dort wo sich die Schwellung durch den Zahn befindet.
  • Erfrieren Sie den Schmerz. Wenn Sie einen Eiswürfel lutschen oder kaltes Wasser im Mund halten, kann das zur Minderung der Schmerzen beitragen. Falls dies jedoch Ihren empfindlichen Zahn nur noch mehr beeinträchtigt, dann lassen Sie es besser sein.
  • Halten Sie den Kopf hoch. Wenn Sie den Kopf hochhalten, kann das den Druck im befallenen Bereich verringern.
  • Spülen Sie. Sie können natürlich nicht den Schmerz einfach wegspülen, aber beim Spülen mit warmem Wasser werden Speisereste entfernt. Nehmen Sie einen Teelöffel Salz pro Glas Wasser für diese Anwendung.
  • Verwenden Sie Zahnseide. Es ist sicherlich keine Abhilfe, aber die Verwendung von Zahnseide ist eine weitere Art, Speisereste aus dem betroffenen Bereich zu entfernen. Die Zahnbürste oder ein Zahnstocher (bei vorsichtiger Anwendung) können auch sehr hilfreich sein. Manchmal verfangen sich Speisereste im Zahnfleisch und der dadurch entstehende Schmerz gleicht dem eines entzündeten Zahnes.
  • Seien Sie mit Kaltem, Warmem und Süßem vorsichtig. Diese Speisen können bereits bestehende Zahnschmerzen noch verschlimmern.
  • Vergraben Sie ihn. Wenn der Zahn empfindlich auf Luft reagiert, dann bedecken Sie ihn mit zuckerfreiem Kaugummi oder Gaze, bis Sie zum Zahnarzt kommen.

Zahnschmerz-Mythen

Glauben Sie nicht an diese Mythen - wenn Sie an sie glauben, richten Sie mehr Schaden an, als sie helfen.

  • Legen Sie ein Aspirin auf den Zahn. Wenn Sie ein Aspirin zur Schmerzlinderung nutzen wollen, dann schlucken Sie es mit Wasser. Legen Sie die Tablette nicht auf den Zahn oder das umgebende Zahnfleisch. Das ist ein Trugschluss, Aspirin wirkt nicht lokal. Was jedoch passieren kann ist, dass Sie eine schlimme Verbrennung des Zahnfleisches oder der Wange durch das Aspirin bekommen, die vier bis fünf Tage zur Abheilung benötigt. Sie verschlimmern Ihre Situation nur noch.
  • Zahnschmerz bedeutet, dass Sie einen Zahn verlieren. Heute nicht mehr. Nur weil Sie schlimme Zahnschmerzen haben, muss der Zahn nicht unbedingt gezogen werden. Wurzelkanalbehandlungen können einen vereiterten Zahn oder einen Zahn mit verletzter Wurzel retten. Bei einer Wurzelkanalbehandlung wird eine kleine Öffnung in den Zahn gebohrt und die Wurzel aus dem Wurzelkanal (von diesem Wurzelkanal hat die Behandlungsart Ihren Namen) entfernt. Der Wurzelkanal wird dann mit einem speziellen Material Namens Guttapercha gefüllt und der Zahn verkront. In Einzelfällen werden kleine Metallstäbchen in dem Wurzelkanal platziert, um eine bessere Stabilität herzustellen.
  • Wenn die Schmerzen vergangen sind, ist das Problem beseitigt. Sie haben diese Art von Schmerzen nicht ohne Grund. Koronar-Herzkranzarterienprobleme können Schmerzen im unteren Kieferbereich verursachen, während Mundschmerzen vom Nacken, den Ohren oder sogar den Schultern verursacht werden können. Ignorieren Sie niemals Schmerzen in Nacken oder Kopf.

Wenn die Pulpa stirbt

Die meisten Menschen denken bei den Zähnen nicht an Leben, aber Zähne leben tatsächlich. Jeder Zahn enthält eine Pulpa, die aus den Blutadern und den Nerven besteht.

Wenn diese Pulpa geschädigt ist oder frei liegt, kann der Nerv absterben und der Zahn entzündet sich oder vereitert. Was kann dies hervorrufen? Eine tiefe Karies, ein gebrochener Zahn oder ein harter Schlag auf den Zahn (z.B. durch das Beißen auf einen Popkornkern).
Wenn die Pulpa einmal geschädigt ist, kann Sie sich nicht alleine wieder heilen. Dazu benötigt man eine Behandlung. Von daher sollten Sie jeder Art von Zahnschmerzen Beachtung schenken.

Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.

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