Die Zystitis (Cystitis) ist eine Entzündung der Blasenschleimhaut, die sich in Brennen beim Wasserlassen, Harndrang, unwillkürlichem Urinabgang, Krämpfen und vermehrtem Wasserlassen äußern kann.

Wenn Sie Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen empfinden, Sie oft urinieren müssen und/oder Blut im Urin haben, haben Sie wahrscheinlich eine Blasenentzündung (auch Zystitis oder Blasenkatarrh genannt). Diese Symptome können auch mit Unterleibsschmerzen, Fieber und Schüttelfrost sowie allgemeiner Übelkeit einhergehen.
Blasenentzündung entsteht durch eine bakterielle Infektion der Blase und des Harnsystems. Der Urin in der Blase ist normalerweise steril. Wenn der Urin jedoch mit Bakterien verseucht wird, kann eine Blaseninfektion entstehen.
Wenn Sie eine Frau sind und unter Blasenentzündungen leiden, sind Sie nicht allein. Frauen leiden öfter unter Blasenentzündung als Männer, weil die weibliche Harnröhre (die Röhre, die von der Blase zum Körperausgang führt), nur ca. 3,5cm lang ist. Die Bakterien müssen also keinen weiten Weg zurücklegen, um zur Blase zu gelangen. (Die Harnröhre des Mannes ist ca. 20 cm lang.) Oft wird das Harnsystem mit Escherichia coli Bakterien infiziert. Diese Bakterien leben normalerweise im Darm und in der Analregion. In ca. 10 bis 15% der Fälle wird eine Blasenentzündung durch einen anderen Organismus ausgelöst, wie z.B. Chlamydia trachomatis.
Ein weiterer Grund, warum Frauen öfter unter Blasenentzündung leiden, ist der, dass Geschlechtsverkehr die Harnröhre reizen und zum Transport von Bakterien aus dem Anal- und Vaginalbereich in die Blase beitragen kann. Wir wissen nicht genau, warum Geschlechtsverkehr das Risiko einer Blasenentzündung erhöht. Wir
glauben, dass dadurch das Blasengewebe anfälliger für Infektionen wird oder dadurch mehr Bakterien in der Harnröhre nach oben transportiert werden. Frauen, die ein Diaphragma zur Empfängnisverhütung verwenden, sind auch anfälliger für Blasenentzündungen. Das Diaphragma drückt gegen den Blasenhals, wodurch ein normales Wasserlassen verhindert wird. Indem der Urinfluss dünner wird, steigt der Druck in der Blase und die Blase kann sich dann nicht mehr vollständig entleeren. Der angesammelte Urin dient als Nährboden für Bakterien.
Schwangere Frauen sind ebenfalls anfälliger für Blasenentzündungen. Die Hormonveränderungen in der Schwangerschaft sowie der Druck, der durch die vergrößerte Gebärmutter auf die Blase und die Harnleiter (die beiden Röhren, die den Urin von den Nieren zur Blase leiten) ausgeübt wird, erhöhen das Risiko einer Blasenentzündung für schwangere Frauen.
Männer können jedoch auch unter Blasenentzündung leiden. Bei Männern ist Blasenentzündung immer eine Folge einer Entzündung der Prostatadrüse. Männer bekommen nicht so leicht eine primäre Blasenentzündung, weil die Blase gut geschützt ist. Die Prostata liegt jedoch genau vor der Blase, so dass Bakterien eindringen können: durch Geschlechtsverkehr, einen Schlag (z.B. als wenn man auf den Fahrradsitz aufschlägt) oder durch eine Art Blockade. Dies führt zu einer Prostatainfektion, die dann auch weiter nach oben befördert werden kann, wo sie eine Blasenentzündung verursacht.
Bei Männern fühlt sich eine Prostatainfektion so an "säße man auf einem Ziegelstein". Wenn die Entzündung auf die Blase übergreift, kommt noch eine Reizung, häufiges Urinieren sowie Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen hinzu.
Blasenentzündung kann oftmals mit den folgenden Mitteln Zuhause behandelt werden. Wenn die Symptome jedoch länger als 24 Stunden andauern, wenn sie nicht auf Ihre Hausmittel reagieren oder Sie vermuten, dass Ihre Symptome von einer sexuell übertragenen Krankheit oder einer anderen Infektion stammen könnten, gehen Sie zum Arzt.

  • Trinken Sie viel. Beginnen Sie beim ersten Anzeichen einer Blasenentzündung damit, viel Wasser zu trinken, und hören Sie nicht damit auf. In den ersten 24 Stunden sollten Sie jede Stunde mindestens ein 0,2 Liter Glas Wasser zu trinken. Menschen, die unter wiederkehrenden Blasenentzündungen leiden, trinken meistens nicht genug. Sie sollten also immer versuchen, mindestens 8 große Gläser Wasser am Tag zu trinken, auch wenn Sie keine akute Blasenentzündung haben. Dadurch verdünnt die viele Flüssigkeit nicht nur den Urin, so dass Bakterien weniger Nährboden haben, es spült auch viele Bakterien aus. Je mehr Bakterien Sie ausschwemmen können, desto weniger können sich in der Blase vermehren. Aber Achtung, Menschen, die unter Blasenschwäche (Inkontinenz) leiden, ihre Flüssigkeitzufuhr wahrscheinlich lieber nicht erhöhen sollten. In diesen Fällen kann mehr Flüssigkeit die Blasenentzündung und die Inkontinenz verschlimmern.
  • Trinken Sie Preiselbeersaft. Wenn Sie noch nie auf den Geschmack des süß-sauren Preiselbeersafts gekommen sind, dann ist es nun an der Zeit. Preiselbeersaft (ohne Zuckerzusatz) erhöht den Säuregehalt des Urins, so dass Bakterien schlechter darin wachsen können. Mit Preiselbeersaft können Sie auch Ihre Flüssigkeitszufuhr erhöhen.
  • Gehen Sie, gehen Sie, gehen Sie. Viele Leute gehen nicht sofort zur Toilette, weil es gerade nicht geht, oder weil es nicht die richtige Zeit oder der richtige Ort ist. Wenn Sie den Urin einhalten, sammelt er sich in der Blase und bildet einen idealen Nährboden für Bakterienwachstum. Bei älteren Männern kann das Einhalten des Urins zu Stauungen, Entzündungen und Behinderung der Prostata führen und schließlich eine Prostatainfektion und manchmal eine Blasenentzündung verursachen. Wenn Sie nicht beim ersten Drang sofort zur Toilette gehen, dehnen und weiten Sie Ihre Blase. Die Blase ist im Prinzip ein hohler Muskel. Wenn Sie sie wiederholt ausdehnen, entleert sie sich irgendwann nicht mehr vollständig. Dadurch entsteht ein idealer Nährboden für Bakterienwachstum.
  • Heizen Sie auf. Gegen Unterleibsschmerzen hilft ein Heizkissen, eine Wärmflasche oder ein heißes Bad. Wärme lindert nicht nur die Symptome, sondern bringt auch mehr Blut mit weißen Blutkörperchen und anderen, entzündungsbekämpfenden Blutstoffen in den betroffenen Bereich. (Schwangere Frauen sollten jedoch nicht zu lange in einer heißen Badewanne oder im Whirlpool sitzen, da eine Erhöhung der Körpertemperatur über 37,8 °C über einen längeren Zeitraum zu Geburtsschäden oder Fehlgeburten führen kann.)
  • Nehmen Sie ein Bad. Wenn Sie unter Brennen leiden, kann ein warmes Sitzbad (7-10 cm Wasser) Linderung bringen.
  • Ruhen Sie sich aus. Legen Sie sich ins Bett, besonders, wenn Sie Fieber haben. Sie sparen Kraft und genesen schneller.
  • Tragen Sie Unterwäsche aus Baumwolle. Wenn Sie Baumwollunterwäsche und Baumwollstrumpfhosen tragen, bleibt der Genitalbereich trocken und kann atmen. Männer sollten Boxershorts statt enganliegender Unterwäsche tragen, wenn sie Probleme mit Prostata- und Blasenentzündung haben.
  • Meiden Sie Alkohol. Alkohol ist sowohl für Frauen als auch für Männer ein Reizstoff für das Harnsystem und sollte während einer Blaseninfektion gemieden werden. Wie steht es mit scharf gewürztem Essen, Tee und Kaffee? Diese Nahrungsmittel sollten einer Blasenentzündung nicht schaden. Das Koffein in Kaffee, Tee und Cola regt die Nieren zu vermehrter Urinproduktion an. Dadurch füllt sich die Blase schneller, was nicht unbedingt angenehm ist, wenn das Wasserlassen schmerzt. Wenn Koffein Ihre Symptome verschlimmert, meiden Sie es, bis die Entzündung vorbei ist.
  • Nehmen Sie ein Schmerzmittel. Eine Blasenentzündung kann schmerzhaft sein. Paracetamol, Ibuprofen oder Aspirin können die Schmerzen lindern, besonders, wenn Sie das Medikament vor dem Schlafengehen einnehmen.
  • Waschen Sie sich vor der Liebe. Beide Partner sollten sich vor dem Geschlechtsverkehr waschen.
  • Gehen Sie danach zur Toilette. Wenn Sie unter wiederkehrenden Blasenentzündungen leiden, sollten Sie unmittelbar und sofort nach dem Geschlechtsverkehr die Blase entleeren. Dadurch können Bakterien, die in das Harnsystem gelangt sind, ausgeschwemmt werden.
  • Wechseln Sie Ihre Verhütungsmethode. Frauen, die ein Diaphragma benutzen und unter wiederkehrenden Blasenentzündungen leiden, sollten es stattdessen lieber mit einem Kondom oder einem Pessar versuchen. Wenn Sie wiederkehrende Blasenentzündungen haben, lassen Sie den korrekten Sitz Ihres Diaphragmas von Ihrem Arzt überprüfen. Sie kommen vielleicht mit einem kleineren Diaphragma oder einem Pessar besser zurecht.
  • Führen Sie Tagebuch. Wenn Sie unter wiederkehrenden Blasenentzündungen leiden, führen Sie Tagebuch, um festzustellen, wann eine Blasenentzündung typischerweise auftritt. Manche Leute entdecken, dass ihre Blasenentzündungen mit Stress, Menstruation, Geschlechtsverkehr oder anderen Faktoren zusammenhängen. Wenn Sie wissen, wodurch Ihre Blasenentzündung in den meisten Fällen entsteht, können Sie entsprechend vorbeugen.
  • Wischen Sie von vorne nach hinten. Die meisten Frauen wischen von hinten nach vorne, wodurch Bakterien aus dem Analbereich gefährlich nahe an das Harnsystem
    herankommen.
  • Benutzen Sie Kondome. Männer mit wechselnden Sexualpartnern leiden öfter unter Prostatainfektion, die zur Blasenentzündung führen kann. Praktizieren Sie Safe Sex und benutzen Sie mit Partnern immer ein Kondom.

Tipps bei einer Blasenentzündung

In vielen Fällen kann eine Blasenentzündung erfolgreich mit den hier beschriebenen Mitteln zu Hause behandelt werden. Bei den folgenden Symptomen sollten Sie jedoch einen Arzt aufsuchen:

  • Sie leiden unter einer Nierenkrankheit.
  • Sie sind Diabetiker/in.
  • Sie sind schwanger oder es besteht die Möglichkeit einer Schwangerschaft.
  • Sie haben Schüttelanfälle oder haben sich in den letzten 12 Stunden übergeben (diese Symptome können auf eine Nierenentzündung oder Septikämie hinweisen, eine bakterielle Infektion des
    Blutes, die tödlich sein kann).
  • Ihr Fieber und Ihre Symptome verschlimmern sich nach 48 Stunden der Eigenbehandlung.
  • Sie haben Blut im Urin.
  • Sie haben innerhalb von zwei Wochen vor Auftreten der Symptome eine Bauch- oder Rückenverletzung erlitten (könnte auf eine Nierenverletzung hinweisen).
  • Sie haben hohen Blutdruck.
  • Sie sind männlich und über 50.
  • Sie haben oder vermuten eine Geschlechtskrankheit.

Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.

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